Wie viel Platz habe ich noch ? einen Meter ? Ok ! HALT!!! WAS ??? RUMMMS !!! Was war das denn ?? Ähmm eine Bank 😏
Mein geliebtes Reisemobil.... Man hat eine Sekunde nicht aufgepasst und dann ist es auch schon passiert.
Der Schock sitzt tief und der Frust ist groß. So ein Schaden kann schnell mal den Urlaub versemmeln. Ich sendete meinem Händler die Bilder und er rief mich zurück. Herr M.: ,,Ja Hallo Frau Kobold, ich habe mir die Bilder angesehen und den Schaden können wir auch reparieren." Ich: ,,damit habe ich gerechnet, was wird mich den der Spaß kosten?
Herr M.: ,,Bei dem Schaden müssen sie mindestens mit 1500 Euro rechnen, können auch 2000 Euro werden".
Ich: ,,Was !!! Herr M.: ,,Was denken Sie denn was eine GfK-Reparatur kostet ?? Ich dachte so an 300-400 Euro!!! Ne ne das muss gespachtelt werden und und und. Ich: ,,Wir werden es selbst probieren und wenn es in die Hose geht, dann kann ich ja immer noch 2000 Euro ausgeben. Herr M.: ,,Dann wünsche ich Ihnen viel Spaß!".
Ich habe mir vorab bei einigen Fachwerkstätten Tipps und Tricks eingeholt und mich viel eingelesen, damit die Reparatur zuverlässig gelingt. Alle Produkte die ihr für die GfK Reparatur benötigt führe ich am Ende des Fachberichts auf.
Damit der Schaden nicht größer wird ist es wichtig die richtigen Maßnahmen einzuleiten.
Ihr müsst am Ende der jeweiligen Rissstellen ein Loch bohren. Dadurch verhindert Ihr das die Risse größer werden. Benutzt dafür am Besten einen Bohrer der für GfK-Materialen geeignet ist.
Im Anschluss klebt Ihr noch Klebeband darauf damit kein Wasser in die Schadenstelle gelangt.
Jedes Reisemobil hat auf der Innenseite Glasfaserverstärkungen die bei einem Riss auch beschädigt werden.
Damit die Stabilität wieder hergestellt wird müssen die betroffenen Stellen wieder neu mit Matten verstärkt werden.
Diese Glasfasermatten werden zusammen mit einem Epoxid-Harz aufgetragen.
Es gibt groben und feinen Glasfaserspachtel. Bei großen Schadenstellen nehmt Ihr den groben und zum ausbessern kleinerer Unebenheiten den feinen Glasfaserspachtel. Umso mehr Härter Ihr nehmt desto schneller wird die Masse hart. Zum Auftragen haben ich einen Kunstoffspachtel benutzt damit ich besser an die Kanten komme.
Mit 180 er Schleifpapier wird nur die grobe Spachtelmasse entfernt. Dann schleift Ihr immer weiter hoch bis Ihr am Ende mit dem feinen 2000 er Schleifpapier alles glatt geschliffen habt. Das 2000 er Schleifpapier an der Rissstelle mit der Hand bearbeiten, weil man mit der Technik das beste Gefühl für die Form bekommt. Wichtig ist am Ende das alles mit dem Formverlauf glatt geschliffen ist.
Ihr bekommt den passenden Lack mit Hilfe des Farbcodes bei Eurem Händler. Dann könnt Ihr die Farbe im Internet bestellen.
Das sollte jedoch nur bei neueren Wohnmobilen gemacht werden, weil die Farbe mit der Zeit verbleicht und man den Farbunterschied sonst sieht.
Wenn bei Euch die Farbe schon verblichen ist dann geht zu einem Lackierer, der kann mit einem Laser den derzeitigen Farbcode ermitteln und Euch die Farbe anmischen.
Ganz wichtig ! Nehmt einen Elipsensprühaufsatz für die Lackdose, dadurch wird die Farbe breiter aufgetragen und das Sprühergebnis wird besser.
Beim Sprühen darauf achten es windstill ist. Die Farbe kreuzweise auftragen: erst von links nach rechts, dann von oben nach unten und dann wieder von links nach rechts. Beim Klarlack ist es wichtig nicht zu viel aufzutragen.
Die GfK Reparatur am Wohnmobil war sehr aufwendig und man muss sich dabei sehr konzentrieren.
Trotz der ein oder anderen Panne, die natürlich passiert wenn man so etwas noch nie gemacht hat, hat es sich dennoch gut angefühlt diese Aufgabe bewältigt zu haben.
Bekanntlich macht die Übung ja den Meister ;)
Die ganze GfK Reparatur am Wohnmobil hat mich insgesamt 150 Euro und 6 Stunden Arbeit gekostet. Zudem besitze ich jetzt einen Schleifklotz, Kunststoffspachtel und andere Zubehörteile.
Mir hat die Wohnmobil Reparatur riesig viel Spaß gemacht, weil ich sehr viel dazu gelernt habe und eine Menge Geld gespart habe. Ich hoffe Euch hat der Fachbeitrag gefallen und wünsche Euch weiterhin viel schöne Reisen mit dem Wohnmobil.